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Talking to the MoonOverlay E-Book Reader

Talking to the Moon

College Romance voller Liebe und Musik, erzählt als Own-Voice-Geschichte einer Hidschabi | Sherin Nagib

E-Book (EPUB)
2023 Moon Notes
400 Seiten; ab 16 Jahre
ISBN: 978-3-96981-039-2

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Kurztext / Annotation
'Mit jeder Zeile meines Songs verliere ich mein Herz mehr an dich ...' Judy ist Feuer und Flamme, als an ihrer Uni ein Wettbewerb um einen Vertrag bei einer Plattenfirma ausgeschrieben wird. Eine Karriere als Songwriterin ist schon lange ihr Traum. Noch bevor sie überhaupt zum Wettbewerb zugelassen werden kann, schafft ein rassistischer Dozent es, in ihr Zweifel an ihrem Talent zu wecken. Doch dann trifft sie auf Jaad, der selbst Musiker ist und dem sie sich anvertraut. Auch er steht aufgrund seiner Herkunft vor großen Herausforderungen. Bei Kaffee-Dates unter der kalifornischen Sonne und bei abendlichen Musikproben entsteht zwischen Jaad & Judy mehr als nur berührende Liebeslieder. Doch ist Jaad wirklich da, wenn Judy ihn am meisten braucht?

Sherin Nagib wurde 1991 geboren und verbrachte ihre frühe Kindheit zwischen Ägypten, Deutschland und den USA. Sie studierte u. a. Amerikanistik und arbeitet neben dem Autorinnendasein als Sensitivity Readerin.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1 thanks for the french kiss

- JUDY -

Wie Zuckerwatte sahen die Wolken aus, die an mir vorbeizogen, während ich die hölzerne Treppe hinunterstieg, die eine Steilklippe entlangführte. Weit unten lag der Strand. Die Luft schmeckte salzig. Wellen brachen sich an den Felsen, die aus dem Meer ragten. Es war Ende März, der Wind war noch frisch, doch wenn die Sonne im Zenit stand, konnte man sich einbilden, es sei schon Sommer.

Am Fuß der Treppe angekommen, schaute ich mich suchend um. Roxy hatte mich heute Nachmittag an dem neuen Coffee-Spot treffen wollen, von dem wir so viel gehört hatten. Doch jetzt war weit und breit keine Spur meiner Freundin und Mitbewohnerin zu sehen. Ich hielt nach dem Café Ausschau, um dort auf sie zu warten. Doch bis auf einen schwarzen Truck, der mitten auf dem Strand parkte und in der Sonne glänzte, war nichts zu sehen. Neben mir am Treppengeländer verkündete ein Schild den Namen des Strandes.

Ich war richtig. Cameo Shores Beach. Raue Klippen grenzten an den Strand und ragten schroff in die Höhe. Sie waren grün bewachsen und einige majestätisch hohe Bäume wachten auf ihren Plateaus.

Frustriert atmete ich aus und suchte erneut den Strand angestrengt nach meiner Freundin ab. Aus den Augenwinkeln sah ich gerade noch, wie etwas Schwarzes auf mich zuraste, da traf mich auch schon etwas Hartes. Dumpfer Schmerz fuhr in meinen Brustkorb, die Luft blieb mir weg, und ich wurde zu Boden gerissen. Verwirrt setzte ich mich wieder auf, füllte meine Lungen mit Sauerstoff und blinzelte heftig, um die aufgewirbelten Sandkörner aus meinen Augen zu vertreiben.

Ein dunkler Schemen hing über mir, den ich in meiner Panik nicht näher bestimmen konnte.

Erst nach wenigen Schrecksekunden erkannte ich, was mich umgerissen hatte: Aus braunen Kulleraugen blickte mich ein junger schwarzer Hund an. Es musste ein Labrador Retriever sein. Sein kurzes Fell glänzte in der Sonne, der Schwanz wedelte hin und her, während er den Kopf schief legte und mich neugierig musterte. Ganz so, als würde er überlegen, woher er mich noch mal kannte. Dabei sah er dermaßen süß aus, dass ich unfreiwillig loslachte. Als wäre das eine Aufforderung, kam der Hund ein Stück näher, und bevor ich es verhindern konnte, wanderte eine große, warme Zunge über mein amüsiertes Gesicht, die sich anfühlte wie Schleifpapier. Der Hund schleckte und schleckte, und ich schüttelte den Kopf.

Zungenkuss von einem Hund? Check. Das konnte ich definitiv von meiner Bucketlist streichen.

Von Weitem ertönte ein Pfiff. Der Labrador ließ von mir ab, machte einen Hüpfer und wandte den Blick in Richtung des Trucks. Ein Typ kam von dort aus auf uns zugerannt, groß und breitschultrig. Seine welligen, halblangen braunen Haare tanzten auf und ab und wurden vom Wind vor sein Gesicht geweht. Erst als er fast bei mir ankam, konnte ich hinter seiner Mähne mehr erkennen. Markante Züge, helle, leicht gebräunte Haut, graue Augen, glatt rasiert. Er trug eine schwarze Jeans im Used-Look mit zerrissenen Knien und dazu ein verwaschenes graues Shirt, auf dem Respect the Locals stand. Unter der Schrift war ein Hai aufgedruckt, der sein Maul aufgerissen hatte. Ihm fehlten nur noch Lederjacke und Motorrad, und der Look eines Möchtegern-Bad-Boys wäre komplett gewesen.

»Oh shit! Sorry, sorry, sorry. Alles okay?« Er fuhr sich durch die Haare, zog die Brauen zusammen. »Mist, das tut mir so leid. Lass mich dir helfen.«

Okay, doch kein Möchtegern-Bad-Boy?

Eine sonnengebräunte Hand erschien in meinem Blickfeld. Ich räusperte mich, griff nach ihr und ließ mich nach oben ziehen. Als ich vor dem Fremden zum Stehen kam, überragte er mich um zwei Köpfe, was aber bei meiner kleinen Statur kein Kunststück war. Er wirkte kaum älter als ich.

Für einige Sekunden bewegten wir uns nicht, starrten einander an und verharrte