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Hunting Souls (Bd. 1)Overlay E-Book Reader

Hunting Souls (Bd. 1)

Unsere verräterischen Seelen | Tina Köpke

E-Book (EPUB)
2024 Coppenrath Verlag
448 Seiten; ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-649-64857-4

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Kurztext / Annotation
Fühlst du meinen Herzschlag? Spürst du das Kribbeln auf der Haut? Das darf nicht echt sein! Katrina Smythe ist 18 Jahre alt, Highschool-Schülerin und seit einem Jahr untot. Ein Glücksfall, ist sie so doch endlich diesen mühsamen Gefühlskram los: Schmerzen, Eifersucht, Aufregung - nicht mehr ihr Problem! Dafür ist sie stark und passt viel besser in ihre außergewöhnliche Familie aus Vampiren, Hexen und Werwölfen. Doch alles ändert sich, als der neue Nachbarsjunge Tate Walker bei ihnen klingelt. Der ist nicht nur unverschämt gut aussehend, sondern leider auch Mitglied einer Familie von Jägern - den Erzfeinden aller Übernatürlichen. Katrina ist sofort bereit, mit diesem nervigen Tate kurzen Prozess zu machen. Aber dann geschieht das Unglaubliche: Die Walkers greifen nicht an, sondern bitten die Smythes um Hilfe. Und Katrina und Tate kommen sich näher als beiden lieb ist. Denn nach einem missglückten Seelenfluch können sie sich nur noch wenige Meter voneinander entfernen. Mehr Horror geht nicht - selbst für eine Untote! Wäre da nicht Katrinas verräterisches totes Herz, das plötzlich wieder sanft zu schlagen beginnt ... Band 1 des mitreißenden Enemies-to-lovers-Zweiteilers: verführerisch, witzig, herzergreifend

Tina Köpke lebt zusammen mit ihrem Mann und ihrem Hund in Berlin. Ihre Leidenschaft für obskure und teils makabre Urban Fantasy mit düsterer Romantik wurde bereits in ihrer Kindheit durch die 'Gänsehaut'-Bücher und Heldinnen wie in 'Buffy - die Vampirjägerin' geprägt. Als großer Fan von Tim Burton lässt sie sich von den schrägen, alltäglichen Dingen inspirieren und baut daraus ihre einzigartigen Charaktere und Welten.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

KAPITEL 1

Manche Dinge sind bei uns verstörend normal. Zum Beispiel das morgendliche Klingeln meines Weckers.

Obwohl ich bereits achtzehn bin und damit laut amerikanischem Gesetz in einigen Bereichen als erwachsen gelte, besuche ich noch die Highschool. Es ist mein letztes Jahr, und ich kann kaum erwarten, dass dieser Spuk endlich ein Ende findet. Nichts ist schlimmer als Schule - und ich darf das sagen. Ich bin bereits gestorben und für sehr viele Menschen ist der eigene Tod der größte Albtraum.

Diese ganze Weckergeschichte wird erst recht ad absurdum geführt, wenn man bedenkt, dass ich eigentlich gar keinen echten Schlaf benötige. Egal, wie blass ich aussehe und wie blank meine Nerven liegen - es hat absolut gar nichts mit dem durchschnittlichen Schlafmangel einer Teenagerin zu tun. Dennoch besteht Mum darauf, dass ich mich wenigstens ein paar Stunden am Tag ausruhe, um möglichst entspannt und in aller Frische die New Arcadia High zu besuchen. Wofür mein Schulabschluss jetzt noch nötig sein soll, habe ich bis heute nicht verstanden, aber ich gebe mir auch wenig Mühe, die Gründe nachzuvollziehen. Am Ende müsste ich noch einsehen, dass sie recht hat, was unsere tolle Mutter-Tochter-Beziehung aus dem Gleichgewicht bringen könnte.

Ich taste nach dem Wecker neben mir und haue so lange darauf herum, bis er mit einem kläglichen Laut einen leisen Tod stirbt. Fünf Minuten. Ich will nur weitere fünf Minuten. Nicht, weil ich müde bin, sondern weil ich keine Lust habe, aufzustehen. Kurzerhand drehe ich mich auf die andere Seite und hoffe - wie jeden Morgen - einfach das Beste.

Ein kratziges Schaben lässt mich zögerlich ein Auge öffnen. Wachsam schiele ich an die dunkle Zimmerdecke. Etwas Silbernes blitzt dort oben auf, und ehe es rasiermesserscharfe Klingen auf mich herabregnet, reagiert mein Körper bereits instinktiv.

Geübt von zahlreichen Morgen wie diesem, rolle ich vom Bett und lande unsanft und mit einem lauten Rumsen auf dem knarzenden Dielenboden. Zur selben Zeit graben die Spitzen von Dads geliebtem Kochmesser-Set tiefe Schlitze in meine Matratze.

Die ist dann wohl vorerst dahin.

Um mich herum erklingt ein echogleiches, diabolisches Kichern, das keine Zweifel daran lässt, wem ich diese Aktion zu verdanken habe.

»Miststück«, zische ich und stehe auf. Jedem anderen würde nun der Hintern wehtun, aber ich spüre nichts von meinem Aufprall. Nur einen dumpfen Druck, dort, wo ich zuerst aufgekommen bin. Einer der Vorteile, wenn man untot ist. Schmerzen sind in den allermeisten Fällen mein geringstes Problem.

Ich klopfe den Staub von meinen Schlafshorts und sehe mich nach weiteren Hinterhalten meiner liebreizenden Schwester Carolyn um. Hin und wieder ist sie sehr einfallsreich, wenn es darum geht, mich morgens aus dem Bett zu scheuchen. Ich würde gern behaupten, dass die schwebenden Messer die Spitze des Eisberges sind, aber wir sind die Smythes. Abgesehen davon, dass wir uns aufgrund eines umfangreichen Schutzzaubers innerhalb des Hauses nicht ernsthaft verletzten können, gibt es nur sehr, sehr wenige Grenzen für unsere Fantasie.

Es ist stockduster und dennoch kann ich hervorragend sehen. Ich erkenne die dunkle Farbe an meinen Zimmerwänden und bemerke auch jede noch so winzige Unebenheit im Mauerwerk, durch das es an allen Ecken und Enden zieht. Schwere schwarze Samtvorhänge halten das Tageslicht fern, und von meiner Decke baumelt eine einsame, nackte Glühbirne, die ich nur selten anschalte. Mein Bett, in dem die Messer wie in einem Holzblock stecken, befindet sich mitten im Raum, umgeben von einem rustikalen Kleiderschrank, einer Kommode mit einer fleischfressenden Pflanze darauf und einem Schreibtisch voller Papiere und meinem Laptop. Daneben steht ein altes, modriges Sofa aus schwarzem Samt an der Wand, das damals beim Kauf des Hauses - also noch vor meiner Geburt - bereits zum Inventar gehörte. Ein ergrauter